Eigentlich sollte alles ganz einfach sein …
Als mich Gerhard Streit – lange nach meiner Trennung von tERROR FUNk mISsion – fragte ob ich Lust hätte wieder bei Golden Deutsch einzusteigen meinte er so in einer Art Nebensatz „aber nicht so abgefahrenes Zeugs, eher konventionell“ … aber er war dann der erste der die „abgefahrenen“ Klänge ausgepackt hat. Duh! Ab da waren die Schleusen offen …
Mein derzeitiges Setup:
Korg RADIAS Synthesizer mit Sequenzer/Vocoder
Der RADIAS ist ein „virtuell-analoger“ digitaler Synthesizer. Wirklich „analog“ klingt er nun grad nicht, ich würde den Sound eher als „klinisch-analytisch“ bezeichnen, halt ziemlich sauber, „hifi“-artig. Nun, Sound ist bekanntlich Geschmackssache, und ich mag den Sound vom Radias, aber vor allem seinen Funktionsumfang. Ich bastle am liebsten „Klanglandschaften“ wie sie eher in Filmmusik zu finden sind als in einer Band. Der Radias kommt dem sehr entgegen – er ist 4-fach multi-timbral, will heißen dass es prinzipiell 4 gleiche Synthesizer („Parts“) sind die gleichzeitig gespielt werden können (in einem „Patch“). Nun ist schon eine der vier Maschinen komplex genug um ausgefallene Sounds zu kreiren, aber 4 gleichzeitig … hui hui hui. Da geht was!
Zudem verfügt der Radias über 2 Sequenzer, 1 Arpeggiator und insgesamt 4×3 Motion-Sequenzer pro Patch. Das reicht um genug Bewegung in die Sounds zu bekommen.
Den integrierten Drum-Computer benutze ich selten – wir haben ja unseren fantastischen Bernhard am Schlagzeug.
Ansonsten bietet der Radias noch einen ausgezeichneten Vocoder.
Roland D2 Groove Box
Ein eigenartiges Teil. Sieht eher aus wie ein Dart-Automat. Das liegt vor allem an dem D-Field-Controller, der es erlaubt den Synthesizer durch Berührung mit den Fingern zu steuern. Konzipiert ist das Gerät eher für den Einsatz in der DJ-Szene, aber das kann man ja auch ganz anders sehen 😉 Ich nutze das Gerät jedenfalls um meine „Soundscapes“ zu ergänzen. Aber holla: Der D2 ist 8-fach multi-timbral! Das schreit geradezu danach einen zusätzlichen Controller anzuschließen. Zufällig 😉 habe ich da eine
YRG 2000 MIDI Guitar
… einen gitarrenartigen MIDI-Controller. Damit kann ich auf einen oder mehrere Parts des D2 zugreifen.
AKAI MXP8 Sample Player
Manchmal benötigt man Sound-Effekte die einfach nur abgespielt werden. Da wäre es sinnlos einen kompletten Radias-Patch dafür bereitzustellen. Also aufnehmen („samplen“), zurechtbasteln und in den MXP8 laden. Der MXP8 verfügt über 8 anschlagsdynamische Taster zum Abfeuern der Samples.
BOSS GT 10 Multieffektgerät für meine OLP Axis
Das GT-10 ist – obwohl als Gitarren-Miulti-Effekt vermarktet – eigentlich nix für „normale“ Gitarristen. Genau betrachtet, ist das Gerät eher eine etwas verquere Art von Synthesizer. Und BOSS hat sich große Mühe gegeben diesen Umstand in der Bedienungsanleitung zu verschleiern. Ich habe noch nie eine so verquaste Sprache erlebt – da werden einfachste Zusammenhänge so bescheuert beschrieben dass ich selber lange gebraucht habe um zu erkennen was da eigentlich vorliegt. Man kann natürlich auch „normale“ Gitarrensounds damit erzeugen, aber das können andere Geräte mittlerweile besser. Was die Effektmöglichkeiten angeht, gibt es aber kein einziges Gerät auf dem Markt welches auch nur annähernd die Möglichkeiten des GT-10 bietet.
Sennheiser MD 421 Mikro mit Alesis Micro Gate
Über das MD 421 braucht man eh nix sagen – das Mikrofon war über viele Jahre der Standard in allen Radio- und Fernsehstudios.
Das Micro Gate ist ein älteres, für seine Preisklasse erstaunlich gut klingendes und funktionierendes Noise Gate. Damit schirme ich das MD 421 von Nebengeräuschen ab bevor es in den Vocoder des Radias geht. Ohne ein Gate könnte man das nicht live einsetzen, weil sonst z.b. jeder Schlag auf die Snare den Vocoder antriggern würde.
Behringer XENYX 1002B
… um das alles abzumischen. Es versteht sich von selbst dass man so ein Setup nicht von jemandem mischen lassen kann – es müsste schon ein permanentes Band-Mitglied sein, de/die nix anderes zu tun hat …
Das Kleinmischpult XENYX 1002B bietet zu einem fast schon lächerlichen Preis eine Super-Ausstattung: Kanal-Inserts, 2x AUX … und vor allem Fader. In dieser Größenordnung kommen die Pulte fast nur mit Drehreglern, was live halt eine viel schlechtere Oientierung bietet. Und: Das XENYX passt genau auf die freie Fläche neben dem RADIAS.